Sonntag, 1. Februar 2009

My first fashion experience



Bilder: becks-fashion.de

Darüber, dass ich bei meiner ersten Fashion Experience keine Kamera dabei hatte, ärgere ich mich immernoch so sehr, dass ich eigentlich gar kein Wort darüber verlieren möchte.
Aber wer hätte schon gedacht, dass ich dank einer äußerst netten Zugbekannschaft tatsächlich einen Sitzplatz in der ersten Reihe und somit die perfekte Sicht auf Mode und Models ergattern konnte? Nachdem meine Kompaktkamera endgültig den Geist aufgegeben hat, haben sich meine Schultern dann nach einem langen Tag mit schwerem Gepäck geweigert jeglichen zusätzlichen Ballast auch noch durch die Nacht zu schleppen. Nun müsst ihr euch mit einem schriftlichen Bericht zufrieden geben. Die Eindrücke müssen ja wenigstens irgendwie festgehalten werden.
Bereits zum siebten Mal zeigten sieben junge Nachwuchstalente ihre Designs im Rahmen der Beck's Fashion Experience. Ausgewählt wurden diese von einer hochkarätigen Jury zu denen u.a. Sandor Lubbe, Gründer des Zoo Magazins, und Andreas Melbostad, Creative Director bei Phi, gehörten. Austragungsort war diesmal das alte Fernmeldeamt in der Klosterstraße, das mit seinem kühlen Fabrikhallencharme passender nicht sein konnte.
Mit einer leichten Verspätung, die sich aber mit C-Promi-Raten recht schnell vertreiben ließ, eröffnete Gudrun Kloepsch die Show. Die aus Bochum stammende Designerin zeigte fragile Kleider aus Spitze, Samt und Satin in futuristisch anmutender Kombination. Zusammen mit Haarbändern, Federn und flachen Sneakerboots ergibt sich ein moderner Look, der sich wunderbar in die aktuelle Modewelt einfügt.
Danach schickte Julia Kim, Studentin an der Royal Academy of Fine Arts Antwerpen, aus Düsseldorf ihre männlichen Models in detailverliebten Anzügen mit Holzprint über den Laufsteg. Lieblingsdetail waren hier definitiv die Hüte mit eingearbeitetem Bleistifthalter.
Ein starkes Kontrastprogramm bot die nachfolgende Kollektion von Miriam Lehle mit ihrem Label Prose Studio. Auf zurückhaltenden Unterkleidern kräuseln sich feine Materialen in grau oder gold und Formen fantastische Strukturen und Muster. Damit von diesen auch nichts ablenkt, hüpften oder stampften die Models barfüßig den Catwalk entlang.
Mein tragbaren Lieblingsdesigns kommen vom Bielefelder Duo Kamilla Richter und Katrin Switala. Clever geschnittene Mäntel und drappierte Kleider trafen hier auf geometrisch gemusterte Strumpfhosen und Leggings. Dass die Models in den teilweise zwei Nummern zu großen Zara Heels starke Probleme beim Laufen hatten, tat der Schönheit der stimmigen Kollektion keinen Abbruch. Mein Lieblingsteil: eine pfirsichfarbene Hose mit tiefem Schritt, gefertigt aus leicht transparenten Stoffdreiecken.
Die Münchnerin Miriam Schaaf konnte mich mit ihren Männerlooks nicht ganz überzeugen. Vom Adel inspiriert zeigte sie schicke Anzüge mit Schulterverzierung, bodenlange Umhänge und goldene Schuhe. Getoppt wurde der moderne Look für Blaublüter dann mit kleinen Krönchen, die jedoch eher an Promqueens als an Könige erinnerten.
Michael Dominik Sontag aus Berlin überzeugte mit leicht fallenden, langen Kleidern und scharf geschnittenen Teilen in orange und weiß. Hingucker: eine diebstahlsichere, an mittelalterliche Folterinstrumente erinnernde Clutch.
Die außergewöhnlichen Strickentwürfe von Ann Eckers bildeten einen würdigen Abschluss für eine sehenswerte Show. Grobe Strickhosen und raffinierte, rückenfreie Wolleinteiler sind vielleicht nichts für jeden Tag, bestechen aber durch ihre Kreativität und handwerkliche Raffinesse.
Abgerundet wurde der spannende Abend dann durch die Begegnung mit vielen, netten Lieblingsbloggern, einigen Bier und einem kurzen Abstecher auf die After-Show-Party.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ich hab dich schräg gegenüber sitzen sehen und war mir nicht sicher ob du es bist..dann wollte ich dich nach der show ansprechen, aber da warst du schon weg..schade. aber toll dich mal "in echt" zu sehen...

vio hat gesagt…

Puh, die Aftershowparty fand ich irgendwie grausig.
Von Fisherspooner hab ich so gar nichts mitbekommen, weil es mir da unten einfach viel zu voll war. Habs dann mal gegen 2h dorthin geschafft und bin auch recht schnell geflüchtet :D

Anonym hat gesagt…

:o) Schöner Bericht!
LG von der Zugbekanntschaft